Samstag, 13. Februar 2010

SWIFT..und der Spion

Sehr aktuell in den Medien befindet sich die Diskussion über das SWIFT-Abkommen. SWIFT steht für Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication und ist ein privater Dienstleister, den Banken weltweit gegründet haben. Über den SWIFT-Code, eine Art internationale Bankleitzahl, werden fast alle internationalen Geldbewegungen abgewickelt. Kurz nach dem 11. September 2001 wurde in den USA ein Programm zum Aufspüren der Terrorfinanzierung entwickelt, das das "Mitlesen" dieser Transaktionen über SWIFT beeinhaltete, ...zuerst heimlich, bis es dann 2006 zur Aufdeckung durch die "New York Times" kam. Viele Firmen wie Privatleute waren bisher von der Observierung der Geldbewegungen betroffen und wären es auch weiterhin gewesen, wenn es in Strassburg am 11.02.2010 nicht ein deutliches NEIN zur Datenschnüffelei gegeben hätte. Das Europaparlament lehnte die erst am 1. Februar vorübergehend in Kraft getretene Vereinbarung zwischen Europa und den USA ab. Die Absage an das Abkommen begründen die Abgeordneten des Europaparlament mit den mangelnden Möglichkeiten der Kontrolle und Klagemöglichkeiten bei Missrauch und riskieren damit einen heftigen Streit mit der US Regierung.
Denn seit Januar können die USA nicht mehr auf diese Daten zugreifen, da sich die Server des belgischen Dienstleisters SWIFT nun nicht mehr in den Vereinigten Staaten, sondern in der Schweiz und in den Niederlanden befinden. Wäre das Abkommen nicht abgelehnt worden, hätten die Amerikaner wieder Daten-Zugang bekommen.
Dass das Parlament sich zu diesem NEIN entschlossen hat finde ich grossartig, auch wenn Terrorfander der USA Erkenntnisse über die Sauerland-Gruppe und Terrororganisationen in Grossbritannien aufgrund dieser Bespitzelungen zu ihren Erfolgen zählen. Ich denke es wurde ein bedeutendes Zeichen bezüglich des Datenschutzes gesetzt, welches dieses Thema immer mehr in den Mittelpunkt politischer Diskussionen bringt und in Zukunft hoffentlich mehr politisches Handeln hervorrufen wird. Ob aber gerade die Schweiz ein guter Ort zur Aufbewahrung dieser Bankdaten ist, würde ich nach dem erst kürzlichen Datenklau in Frage stellen. Wer weiss, wie attraktiv diese Daten erst werden, wenn sich das "Verhökern" von Daten an Regierungen als lukrative Quelle etabliert...


Mittwoch, 10. Februar 2010

Safer Internet Day...

...oder "Europäischer Datenschutztag". Der Termin dieses Ereignisses war der 09.02.2010. Durch Zufall bin ich auf diesen "Tag" gestossen; ich hatte ja keine Ahnung, dass es ihn gibt. Weltfriedenstag, Welt-Aidstag, Tag der Arbeit..., aber Europäischer Datenschutztag hat sich wirklich seltsam angehört. Dabei findet er dieses Jahr schon zum vierten Mal statt. Dieser Aktionstag zum Datenschutz wurde 2007 vom Europarat ins Leben gerufen. Europaweit sind alle mit Datenschutz befassten Stellen aufgerufen, sich an diesem Tag durch eigene Aktionen zu beteiligen. Der 28. Januar wurde gewählt, da im Jahr 1981 die Europäische Datenschutzkonvention unterzeichnet wurde.Seitdem findet dieser Tag um dieses Datum herum statt. Mit der Konvention verpflichten sich die unterzeichnenden Staaten, für die Achtung der Rechte und Grundfreiheiten insbesondere des Persönlichkeitsbereichs bei der automatisierten Datenverarbeitung Sorge zu tragen. Seit 2008 sind sogar die Vereinigten Staaten und Canada dabei; seitdem findet in diesen Staaten parallel zum Europäischen Datenschutztag der "Data Privacy Day" statt.
Sinn dieses Ereignisses ist die Sensibilisierung der Bürger Europas für den Datenschutz. Denn in den vergangenen Jahren ist die Computerkriminalität eines der wenigen Delikte, das angestiegen ist. So stellte das Bundeskriminalamt für das Jahr 2008 beispielsweise rund 63.650 begangene Straftaten fest. Allein das Ausspieonieren von Nutzerdaten nahm im Vergleich zum Vorjahr um 60 % zu ( ..und da werden die Steuersünder, die ihre Gelder in die Schweiz transferiert haben noch nicht mal mit ein berechnet sein).Da die Methoden zum Auspsähen und Betrügen im Internet immer professioneller und dreister werden, hat nun sogar das BKA (Bundeskriminalamt) in Zusammenarbeit mit dem Branchenverband Bitkom Empfehlungen zum Umgang mit dem Internet veröffentlicht.
Jedoch haben einige Datenschützer ganz andere Meinungen und werfen dem Europarat vor, "zum Lobbyisten der Paranoia- und Überwachungsindustrie" mutiert zu sein, wie man in "PCWelt", einem Portal für Computer und Technik, nachlesen kann. Das Privatleben und die Intimsphäre werde durch immer weitergehende Eingriffe, wie z.B. Nacktscanner oder Vorratsdatenspeicherung verletzt. Die Überwachungsindustrie sei nicht zuletzt der Nacholger der Rüstungsindustrie zur Zeit des Kalten Krieges; denn es gehe um viel Geld, wenn beispielsweise 2010 Nacktscanner in allen deutschen Flughäfen installiert werden sollten. Der Vorsitzende der Datenschutzorganisation quintessenz warnt des weiteren davor, dass "wir uns nicht von den Interessen der Industrie in einen totaliltären Überwachungsstaat treiben lassen". Die zur Terrorbekämpfung gedachte Vorratsdatenspeicherung könnte ausserdem durch ungenaue Regelungen zum Datenzugriff für diverse Zwecke missbraucht werden.
Mit Daten-Missbrauch im kleineren Rahmen habe ich erst kürzlich Bekanntschaft gemacht, als nämlich eine Dame meiner Bank anrief und sich nach seltsamen Abbuchungen von meiner Kreditkarte erkundigte. Es stellte sich heraus, dass die Karte "kopiert" und damit Einkäufe im Internet getätigt wurden.
Somit wurde ich ganz ohne Safer Internet Day sensibilisiert für dieses Thema und werde fortan noch mehr darauf achten, wenns um die Angabe meiner persönlichen Daten geht. You never know…

Montag, 8. Februar 2010

Lerntagebuch

Im Rahmen des Moduls Fachdidaktik Biologie an der PHTG wird als Leistungsnachweis die Möglichkeit geboten, ein Lerntagebuch pro Semester abzugeben. Es sollte den Lernprozess dokumentieren und fogende Punkte enthalten:
  • Dokumentation und Reflexion zu den Lernangeboten
  • Dokumentation und Reflexion zu den Leseaufträgen
  • Vertiefung, recherchen, Transfer
  • Analyse des eigenen Lernprozesses
Beurteilt werden dann die Vollständigkeit, die Tiefe der Auseinandersetzung, Strukturiertheit, Engagement und Authentizität der Arbeit.
Da ich eigentlich immer lieber Papier in der Hand halte, als am Rechner zu lesen, und auch nicht alles Durchdachte für die Öffentlichkeit zugänglich machen möchte, war mein Lerntagebuch auch als ausgdruckte Version geplant. Doch im Zuge des Schreibens dachte ich mir immer öfter, dass ich gerne Beiträge aus dem Netz, wie Filmsequenzen, Musik oder auch "nur" Bilder oder Links verwendet hätte.
Die Nachteile der Papierversion diesbezüglich wurden mir immer klarer und ich wäre eigentlich während des Schreibens noch gerne auf eine "Online-Version" umgeschwenkt, die mir die genannten Features ermöglicht hätte. Dann, wie es so kommt: Zeitmangel und fehlendes Know-How. Was wäre denn ein geignetes Format dafür? Veilleicht ein Blog in einer Art E-Portfolio? Oder besser eine Art Homepage, in die man alle Materialien hineinpacken kann?
Vielleich weiss ja jemand dazu Rat und hat schon Erfahrungen mit einer Online-Tagebuch-Version gemacht und kann mir da Tipps geben oder auch von eventuellen "Fallen" warnen.
Was nun den Inhalt meines Lerntagebuchs angeht: Einerseits war ich sehr spät dran, meine handgeschriebenen Notizen in digitale klare Gedanken umzuwandeln, doch merkte ich, dass ich durch dieses Versäumnis alle Unterlagen nochmals genau durcharbeiten musste, um diese Arbeit zu erledigen. Das hatte mal abgesehen vom enormen Zeitaufwand, auch enorme Vorteile: Vor dem Erfahrungspraktikum konnte ich die Leseaufträge nur als reine Theorie werten. Jetzt nach dem Praktikum, war es mir möglich dieses als Reflexionsgrundlage zu nutzen und die Theorie darauf anzuwenden. Trotzdem würde ich zur Stressvermeidung für das kommende Semester schauen, dass ich das Lerntagebuch zeitnah in eine geordnete Form bringe und vielleicht wird diese dann sogar als E-Lerntagebuch online gehen :- )

Link zu einem Interview zweier Studenten über das Thema "Online-Lerntagebuch": http://www.uni-potsdam.de/agelearning/tipps/lerntagebuch.html
Sie erzählen über Erfahrungen, die sie mit dem Tagebuch gemacht haben.
Einen unschlagbarenVorteil hat das digitale Lerntagebuch auf alle Fälle: Es ist unglaublich preiswert!