Mittwoch, 28. Oktober 2009

Mein PLE

Die "Infrastruktur", die mir in den letzten acht Wochen seit Beginn des Studiums wohl am meisten ans Herz gewachsen ist, nennt sich PLE ( Personal Learning Environment). Wie könnte ich wohl all die Seiten managen, die mittlerweile zu meinem Alltag gehören. Die ganzen URLs von Seiten wie Moodle, ILIAS, meinem Blog, den verschiedensten E-Mail Accounts, meiner Homepage für die Internetrallye, ect. müsste ich mir notieren oder direkt auf meinem Rechner per Lesezeichen hinzufügen. So gesehen hilft mir die virtuelle Dimension des PLE wirklich weiter. Organisiert über ein individualisiertes Internetportal wie iGoogle habe ich immer Zugriff auf diese Seiten, auch wenn ich meinen Computer nicht bei mir habe. Eine praktische Anwendung wäre wirklich noch ein Open-ID-Account, um diese separate Anmelderei auf jeder Seite zu umgehen.
Folgende Aussage teile ich allerdings nur bedingt:
"Entscheidender Vorteil der virtuellen Repräsentation des PLE gegenüber klassischen Learning Management Systemen wie Blackboard oder Moodle ist, dass die persönliche Lernumgebung unabhängig von der Institution für den Nutzer erhalten und zugänglich bleibt und mit dem Lernenden mitwächst. Der Prozess des allseits gepriesenen lebenslangen Lernens wird damit optimal unterstützt".
Dass die persönliche Lernumgebung erhalten bleibt stimmt ja, denn ich habe mein eigenes PLE erschaffen. So gesehen kann ich es weiter nutzten, wenn ich es möchte. Aber ich finde es überzogen von einer "optimalen Unterstützung für lebenslanges Lernen" zu sprechen. Es wächst zwar mit, wird wahrscheinlich auch immer wieder ausgemistet, wenn der User so will, aber macht das schon einen Lernprozess aus? Käme ich auf die Idee bei einem Lexikon von " optimaler Unterstützung für lebenslanges Lernen" zu sprechen? Ich sehe das PLE eher als eine Art persönlichen, technich hoch versierten Organisator, wo ich alles zusammentrage, was ich auch ausserhalb meiner realen Dimension verwenden möchte. Kommt es nicht immer auf die jeweilige Person an, was sie als Unterstützung sieht und was sie anwendet? Ohne Anwendung kein Lernen, oder? Bleibt demnach das Lexikon zu, ist auch der Lernprozess futsch.